In diesem Thread: verbeamtete Fedditeure fahren die Krallen aus. :)
Dabei ist gerade vor dem Hinblick der Probleme im Rentensystem eine Zwei-Klassen-Gesellschaft nur mehr schwer zu vermitteln. Soweit ich weiß, wird das in Österreich seit 20 Jahren auch schon so gemacht, warum also nicht auch bei uns?
Ich war SaZ, Angestellter im ÖD, kein Beamter (geworden) und mittlerweile in der freien Wirtschaft und ich sehe das Thema kritisch.
Ein Beamter ist kein Arbeitnehmer. Ob man dieses Konstrukt nun gut oder schlecht findet, ist erst einmal egal. Aber nehmen wir mal an, der Vorschlag wie hier getätigt, kommt, was wäre die Konsequenz?
Wenn das Brutto gleich bliebe, hätte der Beamte plötzlich weniger Netto -> Schlechterstellung, wird nicht passieren. Würde der Beamte dann auch nachher Anpsruch auf Rente zusätzlich zur Pension haben? Müsste er ja, und dann wird das Problem in der Zukunft noch größer, weil dann der komplette ehemalige Beamtenapparat mitversorgt werden muss.
Wenn das Brutto angehoben wird, so dass das Netto gleich bleibt -> nur eine weitere Subvention der Rentenkasse durch den Staatshaushalt, da Beamte ja aus Steuermitteln bezahlt werden. Das Geld wandert dann nur von einem der Töpfe für die Renten in den für die Personalkosten.
Ein Pyramidensystem funktioniert nicht plötzlich dauerhaft, wenn mehr Leute dazukommen. Es bedarf struktureller Änderungen.
@Laser @Quittenbrot Warum nicht gleitend das System ändern? Bestandschutz für die heutigen Beamten und alle neu verbeamtete kommen ins neue System. Aber man kann auch ewig diskutieren und am Problem nix ändern. Je länger wir diskutieren, statt Weichen heute schon zu stellen, desto größer wird das Problem…
Das Problem ist seit Jahrzehnten bekannt und ist, dass es ein Umlagesystem ist, dass von falschen Annahmen ausgeht. Zum Beispiel, dass die Geburtenrate zumindest ansatzweise konstant ist. Es wird sich am Gesamthaushalt null ändern, wenn das Netto der Beamten gleich bleibt – egal, wie viel man an den Zahlen dreht, es wird der Bund sein, der das zusätzliche Geld aus Steuermitteln bereitstellt.
Im großen und ganzen würde das im besten Fall den Krankenkassen helfen, WENN die Beamten dann auch in die gesetzliche Krankenversicherung kämen und das Brutto durch die Rentenmaßnahme dann stiege, weil man dann tatsächlich “gute” Beitragszahler hätte. Aber wie gesagt: wenn es beim gleichen Netto bleibt, sind es nur Zahlenspiele, die am Ende immer im Topf “Staatshaushalt” enden.
Edit: De facto gibt es ja auch bereits ein Zweiklassensystem im öffentlichen Dienst, wo die eine Gruppe in die Rentenkasse einzahlt und die andere nicht, nur dass letztere eben keine Beamten sind, sondern Angestellte. Dann halt mit allen Vor- und Nachteilen.
@Laser es sind ja nicht nur die Beamten, es sind auch selbstständige , die nicht ins System einzahlen. Da sind auch welche dabei, die kurz vor dem ausscheiden aus dem Berufsleben insolvent gehen, oder ihren Betrieb nicht wie erhofft als “Alterssicherung” verkaufen können und dann aus dem System die Grundrente beziehen. Wenn man bei jeder Berufsgruppe wie in der Vergangenheit verargumentiert, dass es nix bringt, oder wenig bringt, oder das System nicht rettet,dann arbeitest du argumentativ mit…
@Laser … daran, dass sich nix ändert. Alle in die Rentenversicherung als Beitragszahler rein, weil auch heute und gestern wird die Unterdeckung am Ende aus dem Steuertopf ausgeglichen. Flankierend dazu Zuwanderung und den Zugang zum Arbeitsmarkt früh öffnen. Der Slogan : “Die nehmen uns die Arbeit weg!” Ist absoluter Schwachsinn, wir brauchen Arbeitskräfte in ALLEN Berufssparten vom ungelernten über Facharbeiter, Handwerk, Gastronomie etc.pp.
Ich verstehe nicht ganz, wo du den Mechanismus siehst, der hier auch Dinge verändern würde. Also, zum Positiven, meine ich - Veränderung ist es ohne Frage, aber wo wirds dann besser?
Ist es nicht nur dasselbe Geld vom einen Pott in den anderen? Für mich klingts jetzt gerade, als ob die Situation vorher und nachher igg gleich sind, nur dass es evtl. im Organigramm schöner aussehen würde.
Aber halt, was dazukommt, was ich aus der Industrie kenne, sind die nicht trivialen Kosten, Prozesse in einer Organisation anzupassen. Wenn so ein neues System nach 3 Monaten mit 70% Effizienz läuft, war da eine absolute Top-Führungskraft am Steuer, ein 1:100 glücklicher Zufall. Durch das Ausmass und die berüchtigte “Geschwindigkeit” des Deutschen Staates, wahrscheinlich eher 6 Monate.
Dazu kommen natürlich auch noch die mehr-oder-weniger-einmaligen, wortwörtlichen (Geld-)Kosten - Anschaffung der entsprechenden Büros, Material, Personal anheuern/Training…
Wie ich es aus der Industrie kenne, sind solche grösseren Aufwände absolut zu machen, aber das muss solide unterbaut werden, wo man am Ende mehr Wert wieder rauskriegt, als man reinsteckt.
Ich nehm an, das auch @[email protected] mit an Bord wär, wenn du erläuterst, wo da der Mehrwert zurückkommt?
@RaphaelSchmitz im Grunde hab ich auf deinen einwurf reagiert, dass bei unterdeckung der Staat mit Steuergelder ins System zu buttern muss. Die Pensionen werden aus dem Steuertopf entnommen (Bund &Länder). Wenn die Rentenkasse nicht reicht, stopft der Staat aus Steuern auch nach. Das dazu. Ein Vorteil wäre: weniger Verwaltung, da alle gemeinsam verwaltet werden können. Der zweite: auch selbstständige Zahlen ein, noch mehr einzahler in top. Der dritte: wenn selbstständige insolvent gehen vor …
Joa, die Selbstständigen, die nicht vorgesorgt haben, sind nochmal eine andere Kategorie. Allerdings würde ich behaupten, die Fälle, um die es da geht, sind zahlenmäßig nicht in der gleichen Größenordnung wie die Beamten. Der Vorschlag umfasst sie (und Abgeordnete), aber in den Überschriften geht es primär um Beamte.
@Laser das ist doch klein klein denken und bei jedem klein dann sagen bringt nix, bringt zu wenig. Diese Art der Diskussion ist der größte Hemmschuh bei jeder Systemänderung. System analysieren, Probleme identifizieren und dann diese lösen. Jedes Problem zu isolieren und auf der Grundlage dann was ändern zu wollen machen wir seid Norbert Blüm, vielleicht sogar noch früher, aber an Blüm kann ich mich als junger Mann noch gut erinnern und das das Problem damals schon erkannt war. Aber nun gut…
@Laser …diskutieren wir noch mal 30 Jahre nach dem guten deutschen Motto: wenn du nicht mehr weiter weißt, bilde einen Arbeitskreis
Warum nicht gleitend das System ändern? Bestandschutz für die heutigen Beamten und alle neu verbeamtete kommen ins neue System.
Richtig, genau so müsste es gemacht werden!
Ein Pyramidensystem funktioniert nicht plötzlich dauerhaft, wenn mehr Leute dazukommen. Es bedarf struktureller Änderungen.
Nein, aber indem man sicherstellt, dass dieses Pyramidensystem tatsächlich auch für alle zählt und sich nicht einzelne Gruppen herausretten können, erhöht es die Akzeptanz - und tatsächlich den Willen, das System zu reparieren. Außerdem ist es eigentlich eine Sache der Fairness.
In Österreich läuft es wohl so, dass zwar immernoch die Beamten gesondert versorgt werden, diese Versorgung aber deckungsgleich ist mit dem normalen Rentensystem.
In diesem Thread: Nicht-Verbeamtete zeigen, wie Bärbel, dass sie das Beamtentum nicht verstehen.
Ansonsten wären Vorschlag und Diskussion hier überflüssig.
Weil?
Aehm… Ich bin überrascht, dass ist gut!
Nein. Es muss einen Anreiz geben, Staatsdiener zu werden. Aus reinem Altruismus will den scheiß keiner machen.
Der Anreiz sollte der gleiche sein, den es auch bei anderen Aufgaben, Jobs, Posten gibt.
Man entscheidet sich für ein lebenslanges Dienstverhältnis oder auch dagegen. Ein direkter Vergleich beider Systeme ist nicht möglich. Beide Systeme sind über Jahrzehnte gewachsen. Die gesellschaftlichen Veränderung verschieben auch die Tragweite der unterschiedlichen Vor- und Nachteile.
Ich halte eine Angleichung der Systeme in vielen Aspekten für möglich und notwendig um diese den veränderten gesellschaftlichen Bedingungen besser anzupassen zu können und damit die Wahl des Beschaftigungsystems eine geringere Tragweite bei der Berufswahl zu geben. Aus reinem Altruismus wird auch kein Angestellter eine Stelle antreten oder ein Gründer sein Unternehmen aufbauen können. Man muss jedoch hinter seinen Tätigkeiten als Person stehen können.
die paar beamte, die ich kenne, machen ganz “normale”, eigentlich ziemlich angenehme, jobs. in wie fern ist das soviel scheisser, als all die anderen scheiss jobs?
Inwiefern ist eine separate Rentenkasse bzw ein separates Rentensystem ein Anreiz dafür?
Weil aktuell die Leistungen viel (!) höher sind als in der Rentenkasse. Anreiz durch Geld gehe ich mit, ein paralleles Rentensystem braucht es dafür aber nicht. Beamte könnten wie Angestellte abgerechnet werden und das Gehalt so angepasst werden dass in der Bilanz Netto das gleiche rauskommt. Das Parallelsystem erzeugt nur den Verwaltungswasserkopf und ist ineffizient.
Stimme dir zu, jedoch kann man es zum beispiel so machen, dass beamte mehr rentenpunkte ansammeln als nicht staatsbedienstete. Zahlen aber trotzdem in die selbe kasse ein
Das wär in der Tat eine brauchbare Lösung, stimmt.
Ist natürlich auch nur aus der Hüfte geschossen, denke das ganze wäre natürlich komplizierter.
Am anfang ists einfach, bis man sich genauer damit befasst
Bärbel Based
Ist leider nur ein temporärer Fix.
Das Rentensystem muss eigentlich komplett reformiert werden, weg vom Umlagensystem.
Dann müsste es auch entweder eine Einheitsrente geben oder die Maximalrente muss weit niedriger gekappt werden.
Es kann nicht sein, dass es einige gibt, die mehr Rente beziehen als andere sich als Lohn erarbeiten. Dafür die Rente so kappen, dass sie nicht über den Mindestlohn liegt und den Mindestlohn einmal drastisch erhöhen und dann an die Inflation koppeln.
Es ist egal wie du es machst, am Ende leben die Rentner sowieso immer von den Jüngeren. Das Umlagesystem erlaubt halt nur sozialen Asugleich für Menschen die wenig gearbeitet haben oder wenig verdient haben zu schaffen.
Nur so aber momentan ist die höchste Rente die theoretisch möglich ist 3443€/Monat. Praktisch kriegt die aber so gut wie keiner und staatliche Renten über 2400€/Monat nur 4,8% der Männer und 0,4% der Frauen. Unter Mindeslohn kriegen wirklich die aller meisten. Mittlerweile muss man übrigens auch Einkommenssteuer auf Rente zahlen, also viel besser als Mindestlohn kriegen so gut wie keine.
Falls dir das im Leben anders vorkommt, liegt das daran, dass halt viele privat vorgesorgt haben. Wenn man Wohneigentum, private Rente, Aktien oder ähnliches hat, kann man das Einkommen viel weiter strecken.
Ich finde das Umlagesystem als Prinzip gar nicht so falsch, aber ich stimme dir zu, dass die Maximalrente niedriger sein muss. Es sollte nur einen Teil der Rente ausmachen und die Menschen sollen auch privat vorsorgen.
Ob man die staatliche Rente an die Inflation koppelt ist eine spannende Frage. Alternativen wären die Produktivität, das Bruttosozialprodukt, oder das Medianeinkommen.
Falls es nur eine Grundsicherung sein soll und man sozial drauf ist, dann ergibt Inflation Sinn, denn man will den Rentnern ja die Lebenshaltungskosten erhalten.
Falls die staatliche Rente hoch genug ist als Gesamteinkommen (so wie aktuell) oder falls man eher wirtschaftsliberal denkt (wie die Union), dann ergibt eine Koppelung an die Wirtschaftsleistung mehr Sinn, denn dann bleibt die Belastung für die Arbeitenden stabil. Allerdings schwankt dann die Lebensqualität der Rentner, weil die Rente manchmal nicht mit der Inflation mithält oder sogar nominal sinkt.
Stand heute ist die Rente an den Durchschnittslohn gekoppelt.
Ich bin gegen ein Umlagesystem, da es einerseits von der Demographie abhängt und andererseits schlicht unfair ist. Was man einzahlt wird direkt für jetztige Rentner ausgegeben.
Fairer wäre es, würde man sein Arbeitsleben lang einzahlen und dann von diesem Eingezahlten plus Zinsen (und bei kapitalgedekcter Rente Gewinnen) bis zu einem gewissen Wert später Rente bezieht.
Das Umlagesystem hängt nicht nur von der Demografie ab sondernauch von der Wirtschaftsleistung. An dem System ist die Verteilung unfair, nicht aber das System selbst. Es gibt kein faireres verfahren, dass gleichermaßen die Leistung der Generation würdigt. Ein Verfahren, welches von Renditen abhängt, kann im schlimmsten Fall zur Vernichtung von Werten führen, sodass am Ende noch weniger raus kommt als beim Umlagensystem, weil das Risiko zu groß ist.
Quatschlösung. Ein Problem wird nicht besser, indem es aufgebläht wird.
Die Leute vergessen, dass Einzahler auch Leistungsbezieher sind.Die Frage, ob das Beamtensystem so sein muss, kann auch diskutiert werden, ist aber eine ganz andere. Bärbel Bas blamiert sich also direkt zum Start mit unterkomplexen Positionen.
Mehr Zahlen ein. Finden alle gut nur einer meckert.
Das ist entweder Gehaltskürzung für Beamte oder verdeckte Steuersubvention der Rente durch erhöhte Beiträge des Staats.
Ganz zynisch wäre, durch niedrige Renten Rentner zum Verkauf ihrer Häuser zu zwingen um so den Immobilienmarkt zu sanieren. Sie müssen ja nicht in der Nähe von Arbeitsplätzen wohnen.
Worauf hoffen wir, dass wir den drohenden Kollaps weiter aufschieben?
Nö, einfach nur gerecht wenn alle einzahlen… ;)
Dann aber bitte auch wirklich alle, inklusive aller Einnahmen, insb. aus Vermögen.
Es wäre auch gerecht, wenn alle Teil einer Gewerkschaft sein und streiken dürften.
Nicht falsch verstehen: Ich denke, die Vorteile der Verbeamtung überwiegen sehr stark. Aber man darf nicht vergessen, dass sie eben keine Arbeitnehmer sind.
P.S. auch andere Gruppen zahlen aus gutem Grund nicht in die Rentenkasse ein. Bürgergeldempfänger zum Beispiel.
Beamte kriegen doch auch Geld für Arbeit. Wir brauchen halt mehr frische Ideen, um Rente und Co gerecht, und zukunftsfähig zu machen.
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Beamte kriegen doch auch Geld für Arbeit.
Nein. Beamte werden alimentiert und dienen dem Staat. Aber sie haben keinen Arbeitsvertrag und auch das Arbeitsrecht gilt nicht. Das schlägt sich zum Beispiel im Streikrecht, aber auch in anderen Bereichen nieder.
Aus meiner Sicht könnte man das Beamtenrecht durchaus abschaffen. Aber mit der Aktion “Beamte zahlen in die Rentenkasse” wird sich auch nichts ändern. Es verschiebt nur einen großen Teil der Ausgaben aus “Arbeit und Soziales” - nämlich einen Teil der Rentenzuschüsse - in die jeweiligen anderen Ressorts, je nachdem, wie viele Beamte dort beschäftigt sind. Die Gesamtkosten ändern sich nicht (sie ergeben sich aus der Summe aller Rentenempfänger) und die Einnahmen auch nicht (da es hier der Staat selber ist, der hier für das Plus an Brutto aufkommen muss, und nicht wie sonst Arbeitgeber und Arbeitnehmer). Wenn es allerdings zu Lasten der Beamten geht, die nachher weniger Netto haben, ist das einfach eine versteckte Kürzung der Bezüge; der Staat hätte dann auch einfach weniger zahlen und die Einsparungen für die Rente aufbringen können.
Wenn der Staat Bedienstete will, die Sozialabgaben zahlen, soll er nur normal ins Angestelltenverhältnis einstellen. Diese Möglichkeit hat er ja. Aber dann ist halt auch das schöne niedrige Brutto in der aktiven Dienstzeit weg und dann sind da noch Streikrecht, die 39-Stunden-Woche sowie die Gefahr, dass die Mitarbeiter woanders hingehen. Aber man kann nicht den Kuchen essen und ihn haben.
Das ist entweder Gehaltskürzung für Beamte oder verdeckte Steuersubvention der Rente durch erhöhte Beiträge des Staats.
Richtig! Der im Artikel angegebene Anlass einer mittelfristigen besseren Finanzierung wird so nicht erreicht.
Eine Kürzung der Beamtengehälter durch abführen des Rentenbeitrag wäre eine kurzfristige bis mittelfristige Maßnahme. Der Arbeitgeberanteil die Kosten möglicherweise kurzfristig erhöhen. Ich denke nicht, dass das für bestehende Beamtenverhältnisse möglich ist. Sind Juristen hier? Für Neuverbeamtungen wäre es sicher möglich. Man sollte (nur) für diese das Gehalt um den Rentenbeitrag jedoch erhöhen.
Langfristig ergeben sich dennoch Vorteile, wie der möglicher Abbau von doppelten Strukturen (Renten/Pensionskasse). Die ständige Notwendigkeit der Angleichung zweier Systeme (in beide Richtungen) usw.
Allerdings nimmt man sich auch die Möglichkeit ein Missverhältnis, zwischen Pensionsansprüchen und Renten, durch einseitige Erhöhung oder Aussetzung dieser zu korrigieren.
Ganz zynisch wäre, durch niedrige Renten Rentner zum Verkauf ihrer Häuser zu zwingen um so den Immobilienmarkt zu sanieren. Sie müssen ja nicht in der Nähe von Arbeitsplätzen wohnen.
Eine Renten und Pensionsskürzung sehe ich nur durch Inflation in Kombination mit Loch und Gehaltserhohumgen durch- und umsetzbar. Leider habe wir hier kürzlich eine Chance verpasst.
Worauf hoffen wir, dass wir den drohenden Kollaps weiter aufschieben?
Aus dem gleiche Grund, weshalb man diesen kurz vor der Jahrtausendwende aufgeschoben hat. Es ist der ungunstigste Fall für unsere Gesellschaft. Es bereits würde die Finanzsituation bereinigen und die Belastung auf die Bürger neu verteilen. Möglicherweise sogar gerechter. Durch die fehlende Möglichkeit sich anzupassen, würde das Vertrauen aller in staatl. Zusagen, in allen Generationen, nachhaltig zerstört. Denn 20-30 Jahre später werden wird das System wieder reformieren müssen. Wenn wir den Menschen in unserem Staat nicht die Möglichkeit geben, sich anzupassen oder angepasst zu haben gefährdet das die Stabilität im Staat. Alternatovoder kann dies durch ein starkes diktstorisches System durchgesetzt werden. Wenn man sich diese in aller Welt genauer ansieht, endet das in privilegierten Personengruppe ohne die Möglichkeit viele sich daran zu beteiligten.
Der Schritt einer Integration von Beamten und später aller in die Rentenkasse ist richtig. Die Erwartung damit einen schnellen Erfolg zu erzielen nicht.
Zum Beamtenteil: Beamte haben Besitzstandwahrung. Also passiert da gar nichts. Hinzu kommt das Alimentationsprinzip, welches im Grundgesetz verankert ist. Eine faktische Unterscheidung alte und neue Beamte wäre aller Wahrscheinlichkeit nach grundgesetzwidrig, da hier beamtenrechtliche Grundsätze nicht gewahrt werden. Läuft also auf eine seit Gründung der Bundesrepublik immer wieder aufkommende Forderung hinaus, die den Statt aber mehr kostet als die ihm bringt und deswegen nie stattfinden wird. Man sollte auch nicht vergessen, dass die Alimentation der Beamten auch die betriebliche Altersvorsorge direkt beinhaltet und deswegen scheinbar höher ausfällt. Normalisiert man das ganze für vergleichbare Bildungsabschlüsse und Vorsorgen, so fällt die Pension auch nicht höher aus. Das Ganze ist aber eine super tolle populistische Forderung wenn man einfach mal wieder spalterische Positionen raushauen möchte.
Alimentationsprinzip
Würde davon nicht beeinträchtigt werden.
alte und neue Beamte wäre aller Wahrscheinlichkeit nach grundgesetzwidrig
Auch das nicht. Für die alten und neuen Beamte entweder unterschiedliche Regelungen oder die Pensionen werden entsprechend reduziert.
die den Statt aber mehr kostet als die ihm bringt und deswegen nie stattfinden wird.
Oder liegt das vielleicht nicht eher an den Beamten auf Zeit in Spitzenpositionen?
Das Ganze ist aber eine super tolle populistische Forderung…
Eine Forderung, die selbstverständlich weht tut, wenn sie denn umgesetzt werden würde, weil es ans Geld geht. Müssen wir ernsthaft hier eine Beispielrechnung über die höhe der Renten machen zwischen Beamten (auch auf Zeit) und einfachen Arbeitnehmern? Die fetten Jahre sind für uns alle vorbei.
Es wird auf die althergebrachten Grundsätze des Berufsbeamtentums im GG abgestellt. Also ja, doch schon grundgesetzwidrig. Du kannst Beamte einfach nicht mit Angestellten vergleichen, das Dienstverhältnis ist einfach ein gänzlich anderes. Einfach mal ein neues Beamtenverhältnis zu schaffen sieht unsere Verfassung nicht vor. Und das müsstest du um neue Beamte anders zu behandeln als alte.
Nein, das liegt nicht an politischen Beamten auf die du hier abstellst. Das liegt daran, dass der Staat im Moment Beamte nach dem Fürsorgeprinzip alimentiert, d.h. Sozialleistungen wie Arztrechnungen nur im Bedarfsfall zahlt. Beamte werden deswegen erst mal auf Herz und Nieren geprüft, der Staat zahlt dann auch nur für tatsächlich anfallende Kosten, womit man schlichtweg billiger fährt. Die Debatte kommt immer wieder auf und es wird immer wieder dargelegt, dass es für die Staatskasse billiger ist, nach der bisherigen Methode zu verfahren.
Zur Höhe der Pension: ja, im Mittel hat ein Beamter mehr raus. Liegt aber auch daran, dass wir hier heutzutage quasi nur noch von Akademikern reden.
Und um dir mal ein Beispiel zu nennen: nach dem Forststudium (Bachelor) stehen dir zwei Möglichkeiten offen:
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du gehst in die Beamtenlaufbahn: dann machst du einen Vorbereitungsdienst für ~1.300€/Monat. Danach fängst du für 2.600€ abzüglich 300€ PKV an. Dein eigenes Auto darfst du in der Regel auch noch zusammenfahren, weil das Einstellungsvoraussetzung war, die Kilometerentschädigung reicht mit Glück für den Sprit. Jagd wird vorausgesetzt, aber Waffe und Munition zahl mal bitte schön selbst.
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du gehst zu einer privaten Forstverwaltung. Dienstwagen mit Privatnutzung, du fängst mit ~3.000€ an. Munition stellen wir dir, Waffe auch wenn du keine im Studium gekauft hast.
Am Ende muss man sich halt einfach entscheiden wann man Kohle machen möchte. Aber einfach mal frei zu unterstellen Beamte hätten immer mehr Kohle ist schon wild. Dazu kommt dass der Vergleichswert für Beamten auch die Betriebsrente umfasst, die bei Arbeitnehmern nicht mitgerechnet wird. Warum? Weil das bei Beamten ebenfalls unter die Pension fällt, bei Arbeitnehmern aber nicht. Wäre also ganz knusprig, wenn du in der Neiddebatte auch wirklich Äpfel mit Äpfeln vergleichst und nicht mit Birnen. Klingt dann halt nicht so geil.
Ja, du schreibst zwar viel und liegst damit trotzdem falsch. Das sind Grundsätze aus der Preussischen Verfassung. Grundsätze mit Verfassungsrang aber immer noch Grundsätze die ziemlich alt sind. Und die Art und Weise wie zb das Alimentationsprinzip ausgestaltet wird ist nicht festgelegt. Ob ein Beamter als eine Pension bekommt oder eine gesetzliche Rente tangiert diesen Grundsatz nicht. Selbstverständlich liegt es an den politischen Beamten.
Offensichtlich bist du ja vom Fach, also wirst du auch sicherlich nachfolgendes kennen oder? https://rentenbescheid24.de/beamte-mindestpension-nach-5-jahren-arbeit-in-hoehe-von-1866e/
Ja Digger, was soll ich dir erzählen? Es gibt halt einfach eine gewisse Rechtssprechung zu der ganzen Nummer eben weil es so alt ist. Gerichte haben sich lange und dezidiert damit auseinandergesetzt wie das zu interpretieren ist. Das ist genauso wie du in Deutschland nicht als Wurfzwerg arbeiten darfst weil es grundgesetzwidrig ist auch wenn es dort nirgends explizit steht. Oder wie die verkehrssicherubgspflichtig bist weil du Schuldverhältnisse hast als Eigentümer einer an den öffentlichen Verkehrsraum angrenzenden Fläche, welche durch die Rechtssprechung immer mehr konkretisiert werden. Warum glaubst du geben Juristen so ein Schweinegeld für Kommentare aus? Weil sie gerne Prosa zu Gesetzen lesen? Oder vielleicht weil man die gerichtliche Interpretation von Gesetzen kennen muss um darüber reden zu können?
Politische Beamte? Machen einen verschwindend geringen Bestandteil der Beamten aus. Polizei und Lehrkräfte sind unsere größten Verbeamteten Berufsgruppen, da kommt wirklich Masse zusammen. Nach den paar Staatssekretären kräht kein Hahn.
Joar, Mindestpension ist halt im Endeffekt Schweigegeld dafür, dass du nach Beendigung der Dienstzeit immer noch rechtlich gebunden bist. In der freien Wirtschaft wär’s halt ne Abfindung.
Mal ganz ehrlich: warum machst du eine Neiddebatte gegenüber Leuten auf die wie die meisten in diesem Land ehrlicher Arbeit nachgehen, dafür an mancher Stelle ein paar Abstriche machen, an anderer ein bisschen mehr haben und am Ende des Tages auch nur ihre Familie ernähren wollen. Weil sie ein anderes Arbeitsmodell haben das andere Pflichten hat? Schonmal überlegt, dass die die diesen Staat wirklich ausbeuten lassen in ihren Villen sitzen und sich über die kleine Diskussion hier richtig freuen? Denn so lange klein und klein sich den Kof einschlagen wird niemand den Klattens, Schwarz, Kühne etc. ihr zusammengebrautes Vermögen abknüpfen mit dem sie die ganze Misere am Laufen halten.
Kurz: Populismus ist scheiße und hilft nur Kapitalisten.
Keine Ahnung was du dem “Digger” erzählen möchtest, mir “Regenschirm” kannst du “Darukhbarn” gerne erzählen was daran eine Neiddebatte sein soll, wenn Menschen 45 Jahre arbeiten und nicht Einmal das das erhalten, was Beamte nach 5 Jahren bekommen?
Welches Unternehmen findet denn eine Putzkraft oder einen Pfleger so zuvorkommend ab? Warte darf ich eine Antwort vorgreifen? Die natürlich nicht, die würde ja auch nicht in den öffentlichen Dienst kommen oder?
Mal ganz ehrlich: warum machst du eine Neiddebatte gegenüber Leuten auf die wie die meisten in diesem Land ehrlicher Arbeit nachgehen, dafür an mancher Stelle ein paar Abstriche machen, an anderer ein bisschen mehr haben und am Ende des Tages auch nur ihre Familie ernähren wollen.
Die machst du auf, indem du die Realität dieser Menschen und die unverhältnismäßige Pension verklärst.
Schonmal überlegt, dass die die diesen Staat wirklich ausbeuten lassen in ihren Villen sitzen und sich über die kleine Diskussion hier richtig freuen?
Ganz genau. Bitte nicht an meine Pension, aber alle anderen sollen schön ihr Leben lang buckeln. ICH ! ICH bin ja berufener Staatsdiener, ein Mensch MIT AMT! ICH BIN ETWAS BESSERES! Hier SCHAU AUF MEINEN RANG UND MEINE UNIFORM!
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Dem ist rein gar nichts hinzuzufügen, danke. Populismus ist halt immer Mist.
Also passiert da gar nichts. Hinzu kommt das Alimentationsprinzip, welches im Grundgesetz verankert ist… Das Ganze ist aber eine super tolle populistische Förderung…
Stimm! ! Eine populistische Förderung, die keine Chance hat nötige Mehrheiten zu erreichen.
… die den Statt aber mehr kostet als die ihm bringt…
Diese Ansicht teile ich nicht. Es fehlt der Bewertungsmaßstab oder die Zielsetzung.
Mehrkosten aus dem Thema Alterssicherung sollten in der Theorie nicht entstehen. Theoretisch gibt es bereits Rückstellungen.
Praktisch gibt es keine Rückstellungen. Auch gibt es neben mehr Einzahlern auch mehr Entnehmer aus dem System sowie exorbitante Kosten für den Staat, weil die Bruttovergütung sehr stark angehoben werden muss. Zudem sinkt die Attraktivität vieler Berufe ohne die Incentives des Beamtentums. Viel Spaß, wenn dann gar keine Lehrkräfte mehr nachkommen und irgendwann alle lieber das Angestelltenverhältnis wählen.
Praktisch gibt es keine Rückstellungen. Jede Beamtenstelle beherbergt meiner Ansicht nach eine Teil Neuschulden, die von der nächste Generation. getragen werden müssen. Wenn es praktisch keine Rückstellungen gibt, wäre das mal vielleich mal ein Thema für den investigativ Journalismus. Soweit ich als Laie das noch weiß, gab es da ein Gesetz zur Versorgungsrücklage beim Bund.
Zudem sinkt die Attraktivität vieler Berufe ohne die Incentives des Beamtentums. Stimmt. Man vergisst auch oft, dass das Arbeitsverhältnis von Beamten auch besondere Pflichten oder Nachteile beinhaltet. Die Entscheidung was besser ist, hängt starkt von persönlichen Belangen ab (z.B. Bedürfnis von Wirtschaftlicher Sicherheit vs. Selbstbestimmung. ) Neben der Pension bestehen jedoch auch auch weitere “incentives”. (z.B. Familienbeitrag, höhere Leistungen der Beihilfe als die der GKV, etc. ).
Viel Spaß, wenn dann gar keine Lehrkräfte mehr nachkommen und irgendwann alle lieber das Angestelltenverhältnis wählen. Ich hoffe die meisten Beamten wählen ihren Beruf aufgrund ihrer Interessen oder Überzeugung der zum Thema oder Aufgabe. Falls ausschließlich das “incentive” Versorgung der Aspekt zur Wahl des entsprechenden Berufs ist, sollten wir das Beamtenverhältnis besser nahezu abschaffen. Wenn wir gute Lehrer, Polizisten, Ärzte (z.B. Gesundheitsamt), etc benötigen, müssen wir diese jedoch auch entsprechend bezahlen bzw. entlohnen und entsprechenden Perspektiven bieten. (Aus Gründen der Transparenz, sollten die anfallenden Kosten sollten möglichst nahe am Zeitpunkt und Ort der Leistungserbringung liegen. )
Für das erwähnten Beispiel Lehrer fehlt ersmal eines (mind. in Bayern): Alle Lehrkräfte im Angestelltenverhältnis zum Streik aufzurufen, bis diese mind. den gleiche Entlohnung wie der Beamte im gleichen Team bekommt. Zusätzlich müsste der Bruttolohn um die Pflichtversicherungsbeiträge und einem Beitrag für das Selbsttragen des Risikos von Arbeitslosigkeit beinhaltet sein. Ich hoffe der verbleibende verbeamtete Teil kann genugt Solidariät aufbringen, bis die Regierung die Eingruppierung oder den Tarif angepasst hat.
Es geht nicht darum Beamten etwas wegzunehmen. Wir brauchen eine Reform, die viele gewachsene Kleinigkeiten auf ein Maß von notwendigem reduziert und Transparenz schafft. Wir leisten uns zuviele Ausnahmen.
Willst Du Betriebsrenten auch in den gemeinsamen Topf fließen lassen?
Die Pension für Beamte ist nichts anderes. Die Beamtinnen und Beamten verzichten auf Brutto-Anteile, damit Pensionsrückstellungen gebildet werden können. Sie bleiben auch pensioniert Beamte im Ruhestand und können Ansprüche bspw. durch dienstrechtliche Verfahren verlieren.
Der Status im Beamtentum ist einfach ein ganz anderer und überhaupt nicht mit dem der Angestellten vergleichbar. Daher kann man auch nach der aktiven Dienstzeit nicht einfach die Rente einführen.
Die Pension für Beamte ist nichts anderes. Die Beamtinnen und Beamten verzichten auf Brutto-Anteile, damit Pensionsrückstellungen gebildet werden können.
Betriebsrente sind ein Teil des Gehalts. Wie du es schreibst, gilt das ebenfalls für dem Anteil der Pension. Was spricht dagegen identisch vorzugehen. Diese als Arbeitgeberseite auszuzeichnen und dem Beamten die gleichen Pflichten und Möglichkeiten diesbezüglich zuzugestehen?
Sie bleiben auch pensioniert Beamte im Ruhestand und können Ansprüche bspw. durch dienstrechtliche Verfahren verlieren.
Wäre das nicht ein Vorteil für Beamte, wenn die Pension(Betriebsrente) entsprechend garantiert bleiben würde? Ich sehe noch keine Vorteile, die nicht durch Einsatzgebiet, etc über das Gehalt ebenfalls geregelt werden könnte. Das Verlieren der Ansprüche ist nur eine Möglichkeit von Sanktionierung, wenn man sich nicht an die Regeln und zusätzlichen Pflichten eines Beamten hält.
Der Status im Beamtentum ist einfach ein ganz anderer und überhaupt nicht mit dem der Angestellten vergleichbar.
Stimmt. Wir sollten uns als Staat bewusst sein wozu wir uns dieses System leisten, ob oder an welcher Stelle wir diese parallele Strukturen benötigen. Es ist auch notwendig zu prüfen, ob wir die Zielsetzung (Treue, Stabilität, geringere Korruption,…) mit dem aktuellen, teilweise gewachsenen System und den Bedingungen der Gegenwart und der angenommnen Zukunft erreichen.
Außer bei ein paar Kommunen gibt es praktisch keine Rückstellungen mehr. Der Staat hat die schon in den Sechzigern geplündert. Und wenn dann welche aufgebaut werden wie bei den BaySF, die über Jahre die Gewinne an den bayerischen Staat abgeführt haben, dann ordnet man an, das bei Zuschussnotwendigkeit erstmal die Pensionskassen leer gemacht werden. Weil die Politik das auch nur als Sparschwein begreift und den ganzen Laden noch viel härter fickt als die Rentenkassen.